“For the Lich King. You. Will. Die.”

Gildensterben auf Frostwolf


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28.08.2015, 04:37 Uhr



Es ist nicht mehr von der Hand zu weisen - Frostwolf (und sicher nicht nur Frostwolf) trocknet langsam aus. Ich war immer jemand, der sich gegen die Phrasen „WoW stirbt aus“ und „Auf Frostwolf ist doch nichts mehr los“ gewehrt hat. Nun, WoW stirbt sicher immer noch nicht aus, aber Frostwolf bereitet mir Sorge.
Wie wir sehen konnten, sind die Abonnenten in WoD auf den Stand von vor 10 Jahren gesunken. Immer noch mehr als genug, jedoch verteilen sich die Spieler auf die selbe Anzahl an Servern wie zu WoW-Höchstzeiten. Es wurden zwar Server verbunden, aber das war eher eine Zusammenlegung von Not und Elend.

Frostwolf ist der sechstgrößte deutsche Server, aber die Einbußen in den letzten Monaten waren hart. Zum allgemeinen Abwanderungstrend in WoD kam auch noch die große Bannwelle im Mai hinzu, die vielen Spielern den Garaus machte. Es traf angeblich mehr als 100.000 Accounts, aber ich vermute mehr, da alleine aus unserem Raid drei Spieler betroffen waren. Einer hörte sofort auf, zwei spielten sich neue Charaktere hoch. Einer davon hat mittlerweile trotzdem aufgehört.

Nehmen wir uns Blackrock Foundry als Beispiel und schauen uns die Top 20 an.

Flawless - aktiv
Casual - aufgelöst
Jade Falcons - aktiv
Dunning Kruger - aktiv
unacceptable/Hørdnungsamt - aufgelöst
Level UP - aktiv
Affenjungs INC - aufgelöst
still in progress - aktiv
Return - aufgelöst
Immortal Sunrise - aktiv
Reckless - aufgelöst
Ordo Draconica - aktiv
Chains of Perdition - aktiv
In Excess - aufgelöst
Kinetic - aufgelöst
Meisterwerk - aufgelöst
Pars pro Toto - aktiv
Wrecked - aktiv
Audiophil - aktiv
Shattered - aktiv

Acht Gilden aus der Top 20 haben sich noch im Content oder kurz danach verabschiedet. Interessant wird es dann auf der zweiten Seite. Refuge, ZonK, Campaign, atHeat, Gambit, Art of Gaming, Aesyr: alle nicht mehr da.
Es sind teils Gilden darunter, die schon seit vielen Jahren Teil von Frostwolf waren (Aesyr, Reckless (!), AoG) und sich wohl ob des Mitgliederschwunds nicht mehr über Wasser halten konnten. Wir wären dem Ganzen auch fast zum Opfer gefallen, wollten anscheinend nur mehr als die anderen und haben uns über den Damm gehievt.

Was wir am eigenen Leib erfahren: Spieler, die bei uns aufhören, hören komplett mit dem Raiden auf, aus verschiedensten Gründen. Lösen sich Gilden auf, wird das vielen Spielern ähnlich gehen, Normalerweise müssten wir durch die Gildenauflösungen einen gesunden Zuwachs an Spielern haben, diesen haben wir aber nicht. Die Grundlage bricht langsam weg. Der Content ist bereits seit über zwei Monaten aktiv und gerade einmal 21 Gilden haben den Höllenfeuerangriff down, danach sinkt es rapide ab. An der Spitze bröckelt es, aber von unten kommt nicht wirklich etwas neues ran, nur Reformierungen aufgelöster Gilden, die meist nicht lange bestehen.

Im Moment habe ich den Eindruck, dass auf Frostwolf noch etwas mehr als eine handvoll eingesessene Gilden zu Hause sind, der Rest kurzzeitige Zweckgemeinschaften, die kommen und gehen und teils übermotiviert an die Sache herangehen (siehe Return). Man muss sich nur die letzten Contents anschauen. DS hatte 84 Cleargilden, Mogu etc. 11, ToT 46, und SoO hatte 40. BRF gerade einmal 6 (!). Wenn wir für HFC nicht wieder ein Jahr Zeit haben inklusive Riesennerfs, wird das ähnlich oder noch schlimmer aussehen.

Es cleart niemand mehr, bei Blockern wird sich aufgelöst, reformiert, wieder gegen die Wand gelaufen. Irgendwann sind es die Spieler Leid und kehren dem Raiden den Rücken zu. Ich sehe momentan bei wenigen Gilden auf Frostwolf das Potential, dieses Tier in einer vernünftigen Zeit abzuschließen und das finde ich schade.

Wir hatten uns erhofft, dass sich nach dem Blackhandkill, der vor Allem eine Willenssache war, mehr Interessierte bei uns melden würden. Während und vor des Blackhand-Progresses hatten wir ca. einen Monat keine einzige Bewerbung. Doch selbst der 6. Platz auf Frostwolf, und das als Zwei-Tage-Gilde, gab uns nicht den erhofften Boost. Früher hatte man nach ein paar Stunden Spam im /2 fünf Bewerbungen im Postfach. Heute nach fünf Tagen je vier Stunden spammen vielleicht eine.

Macht es euch nicht selber kaputt - wenn sich eure GIlde auflöst, tretet nicht Hals über Kopf einer neugegründeten bei, sondern schaut euch um. Viele etablierte Gilden suchen verzweifelt nach Mitgliedern.
Lösen sich vier Gilden auf, klauben sie sich die willigen Spielerreste zusammen und gründen zwei neue, scheitern, lösen sich auf und das Spiel geht von vorne los, diesmal mit weniger Spielern. So fallen immer mehr Spieler durch das Sieb und hängen das Raiden an den Nagel.

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Kommentare (5)

man kann sich das recruitment auch selbst erschweren.
behaarte bäuche find ich auch richtig schön!

ansonsten, yo - leider kein neues thema. im worst case transen später alle aktiven gilden zusammen auf einen realm und halten die fahne noch alleine hoch.
Außerdem steh ich auf Typen mit behaartem Bauch ;)
Das was du hier beschreibst, das ging auf meinem alten Server schon Ende WotLK los... Selbst die erfolgrecihen Gilden lösen sich auf, weil keine qualitativ hochwertigen Spieler nachkommen und sie sich lieber den WoW-Strick nehmen, als sich beim sinnlosen Wipen zu ärgern und keinen Spaß.
WOD hatte einen super Start, zig Leute haben wieder reingeschaut... aber Blizz hats versäumt denen mehr zu bieten, als ne schöne Levelphase (es sei denn man sammelt gern Musikrollen für die Garni xD)
true, wird langsam echt schwierig im recruitment.
Im PvP Bereich siehts übrigens schon seit min. 2-3 Jahren auf Frostwolf düster aus.
Ich kenne auch einige Leute die den Server gewechselt haben, weil die PvP Community hier so schwach vertreten war.

Notfalls switchen wir halt auf den größten PvE Server dens gibt. (vll. kommt ja auch was mit Legion wer weiß)